Endodontische Praxis Dr. Oscar von Stetten Stuttgart

   7. Spülungen


Da wir mechanisch nicht alle Anteile des Kanalsystems bearbeiten können, sind wir auf chemische Spüllösungen angewiesen. Diese Spüllösungen sind in der Lage, Gewebe aufzulösen und Bakterien abzutöten. Dabei kommt der Einwirkzeit eine wichtige Bedeutung zu.


   8. Medikamentöse Zwischeneinlage


In manchen Fällen (alte, infizierte Wurzelfüllungen mit apikaler Aufhellung, nekrotische Zähne mit apikalen Aufhellungen) kann es notwendig sein, eine medikamentöse Einlage zur Langzeitdesinfektion in den Zahn einzubringen.
Meistens wird dafür Ca(OH)2 verwendet, entweder als wässrige Mischung, mit CHX oder NaOCl vermischt.

Wichtig ist nur, dass genügend eingebracht wird, um den Kanal vollständig auszufüllen und Kontakt zur Kanalwand zu gewährleisten. Die Mischung ist sehr alkalisch, wird vom Körper sehr gut toleriert und wirkt stark bakterizid.

Leider ist Ca(OH)w gegen einen der Hauptkeime kaum wirksam. Dennoch gelingt es, hartnäckige Infektionen mit wiederholten Spülungen und Einlagen wirksam zu bekämpfen. Wichtig ist in allen Fällen ein bakteriendichter Verschluss der Zugangsöffnung, da ansonsten Bakterien aus dem Speichel das Kanalsystem reinfizieren können.

  9. Obturation (Füllen) des Wurzelkanalsystem


Zum Füllen des neu geschaffenen Hohlraumes im Zahn wird eine Gummimasse (Guttapercha) benutzt. Es stehen verschiedene Systeme und Möglichkeiten zur Verfügung, um diese Gummimasse so gut als möglich in die vorhandnen Hohlräume zu adaptieren. Es gibt keine wissenschaftlichen Studien, dass eine Methode besser ist als die andere. Wir benutzen die so genannte "warme vertikale Kondensation". Dabei wird die Gummimasse mittels eines bestimmten Gerätes erwärmt und mit speziellen Instrumenten nach unten gegen die Wurzelspitze gedrückt (kondensiert). Damit werden feinste Hohlräume mit Guttapercha gefüllt. Ziel dieser ganzen Prozedur ist ein bakteriendichter Verschluss.

Wenn diese Prozedur beendet ist, wird die Zugangsöffnung mittels der Adhäsiv-Technik wieder verschlossen. Damit ist eine bakterielle Reinfektion fast ausgeschlossen. Je nach Ausgangsbefund sollte der Zahn entweder mit einer Krone, einem Keramikinlay oder einer hochwertigen Kunststofffüllung versorgt werden. Amalgam ist aufgrund seines Keileffektes und der Expansion im Laufe der Liegedauer nicht zu empfehlen, da es den Zahn von innen heraus sprengen kann.

Die Restauration des behandelten Zahnes ist mit der wichtigste Schritt zur Sicherung des Behandlungsergebnisses. Zum einen ist es wichtig, die Wurzelkanalfüllung fern vom Speichel und der darin enthaltenen Bakterien zu halten. Zum anderen ist eine mechanische Stärkung des Wurzelkanalbehandleten Zahnes notwendig. Je nach Substanzverlust des Zahnes ist ein Keramikinlay, eine Teilkrone, eine Vollkrone oder evtl. nur eine hochwertige Kunststofffüllung notwendig. Wichtig ist in den meisten Fällen, dass zeitnah zum Anschluss der Wurzelkanalbehandlung die endgültige Restauration gefertigt wird.

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