Endodontische Praxis Dr. Oscar von Stetten Stuttgart

   4. Zugang zum Kanalsystem


sind die Vorarbeiten erledigt, wird der Zugang zum Kanalsystem des Zahnes angelegt. Dabei wird mit einem diamantierten Schleifinstrument ein Loch in den vorher gelegten Aufbau gebohrt, damit der Zahnarzt mit seinen Instrumenten in die Kanaleingänge kommt und die Spüllösungen zum Desinfizieren des Zahnes eingebracht werden können.
Wichtig ist dabei der geradlinige Zugang zum Kanalsystem, damit zusätzliche Kanäle oder Isthmen (Verbindungen zwischen den Kanälen) gut erkannt und gesäubert werden können.


   5. Festlegen der Arbeitslänge


Um die Arbeitslänge (Tiefe) zu bestimmen, setzt man heute zusätzlich zum Röntgenbild auch noch die Elektrische Längenmessmethode ein. Keine Sorge, Sie bekommen keinen Stromschlag!
Diese Geräte sind aus der modernen Endodontie nicht mehr wegzudenken. Dabei wird das Gerät mit einer Feile verbunden, welche in den Kanal eingeführt wird. Wenn die Feilenspitze die richtige Länge erreicht hat, gibt das Gerät einen Signalton an, der dem Zahnarzt mitteilt, dass er die richtige Länge erreicht hat.
Leider gibt es keine "Standardlänge", diese muss für jeden Zahn individuell bestimmt werden. Zusätzlich werden aus forensischen Gründen und zur Überprüfung Röntgenbilder gemacht

  6. Die Formgebung der Kanäle


findet mit speziellen Feilen statt. Diese sind heute aus einem speziellen Material, Nickel-Titan, gefertigt. diese Metall ist sehr flexibel und somit sehr belastbar. Kanäle sind selten gerade, sondern meist gebogen.
Dabei ist es sehr wichtig, dem originalen Kanalverlauf zu folgen, was mit den alten (aber bewährten) Stahlinstrumenten nicht immer einfach und möglich war. Trotzdem gibt es Ausnahmen, bei denen mit Stahlinstrumenten vorgearbeitet werden muss, bevor die Nickel-Titan-Feilen zum Einsatz kommen.
Allergiker müssen sich übrigens keine Sorgen wegen dem Nickel machen. Studien haben belegt, dass die Gefahr einer Allergieauslösung nicht besteht, da das Instrument nicht in Kontakt mit Gewebe kommt (Arbeitsfeldisolierung durch Kofferdam!). Somit sind diese Instrumente auch bei nachgewiesener Nickelallergie einsetzbar! Wenn diese Formgebung abgeschlossen ist, wird noch ein Röntgenbild mit Guttaperchastiften im Kanal auf Arbeitslänge durchgeführt.
Man nennt diese Röntgenbild "Masterpoint"-Aufnahme. Es kann notwendig sein, bei Zähnen mit einem komplexen Kanalsystem zwei dieser Bilder zu machen um die Form der Kanäle besser beurteilen zu können.

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